Flutkatastrophen und Mauerbau
So fruchtbar sich die Ortschaft mit ihren weit verstreuten Berghöfen heute auch gibt, und so sehr das Martelltal von seiner natürlichen Schönheit mittlerweile zu profitieren vermag - wer die Gemeinde kennt, weiß, dass dies früher nicht immer so war. Mehrmals wurden Mensch und Tier bereits Opfer verheerender Flutkatastrophen, die auf Ausbrüche von hoch gelegenen Gletscherseen zurückzuführen waren. Um weiteren Naturkatastrophen zu entgehen, wurde Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts die über 80 m hohe Staumauer des Zufrittsees errichtet. Nichtsdestotrotz kam es im Sommer des Jahres 1987 erneut zu einer Stausee-Katastrophe, als nach heftigen Regenfällen der volle Damm geöffnet werden musste und 16 Häuser zerstörte. Heute hingegen ist der Stausee mit seiner mächtigen Staumauer vor allem Kletterfreunden ein Begriff. Hier, an der Alperia Staumauer befindet sich nämlich eine Kletterwand, die mit ihren 80 m eine der höchsten künstlichen Kletterwände Südtirols ist.
Impressionen aus Martell im Vinschgau
Das Tal entdecken
Zeuge dieser besonderen Beziehung ist das Nationalparkhaus „culturamartell“, welches sich selbst als zeitgenössisches Heimatmuseum versteht. Themenschwerpunkt der im Gebiet des Nationalparks Stilfserjoch gelegenen Ausstellungsräume ist die bäuerliche Kulturlandschaft des Martelltales. Zum Lehrangebot des Museums gesellen sich eine eigene Minigolfanlage, Bar und Kinderspielplatz – somit ist auch für sportlich aktive Unterhaltung gesorgt.
Wem das beim Urlaub in Martell nicht genug ist, der verlässt die feinen Unterkünfte, Hotels oder Ferienwohnungen von Martell und entspannt beim Bergsteigen oder Wandern. Touren führen von der Talsohle bis auf über 3.000 Meter. Dabei sind Cevedale, die 3.438 Meter hohe und einer Felspyramide ähnelnden Zufrittspitze oder etwa auch die Zufallspitze ebenso im Winter lohnende Ziele. Skitourengehen und Schneeschuhwandern liegen im Vinschgau voll im Trend. Ebenso wie das Langlaufen, was dem Biathlonzentrum Martell mit seinem 12 km langem Loipennetz reichlich Besucher beschert. Moderne Aufstiegsanlagen und abwechslungsreiche Skipisten vermisst man nicht. Im Gegenteil. Es dominieren Ruhe und Harmonie.